LERNEN-An diesem Meeting standen zwei Programmpunkte im Mittelpunkt: ein sehr interessanter und kurzweiliger Vortrag von Herrn Michael Radau, Inhaber und Geschäftsführer der SuperBioMarkt AG, sowie über die Arbeit von „Elbèn“ in der deutsch- syrischen Flüchtlingshilfe.
1) Vortrag: „Du Öko! – Vom Klischee zum Erfolgskonzept SuperBioMarkt“
Herr Radau betonte zunächst, dass die Bio- Branche eine lebendige, sich im Wandel und Wachstum befindende Branche sei.
Seit 1986, nach der Tschernobyl- Katastrophe, sei das Bewusstsein der Menschen für die Qualität von Lebensmitteln enorm gestiegen, auch Klaus Hipp löste mit seiner noch heute gültigen Werbeaussage das Klischee des „Öko’s“ auf. Günstig für die Bedeutung von Bioprodukten wirkten sich auch der BSE- (2000/2001) sowie 2010 der Dioxin- Skandal aus, in Folge dessen das deutsche Biosiegel nach einer EG- Bioverordnung (2001) und im Jahre 2010 das EU- Biosiegel eingeführt wurden.
Die Bio- Branche zeigt auch im Gesamt- Umsatz eine kontinuierliche Entwicklung von 3 Mrd € (2003) bis 8,6 Mrd € im vergangenen Jahr. Heute gibt es in Deutschland ca. 2500 Biomärkte und –supermärkte.
Radau‘s erster SuperBioMarkt wurde 1993 in Münster eröffnet, heute gehören ihm 26 Märkte in NRW und Niedersachsen. Der Aufbau der SuperBioMärkte gleicht dem eines normalen Supermarktes inklusive Fleischtheke, Kosmetikabteilung und integriertem Biobäcker, nur, dass eben ausschließlich Bioprodukte angeboten werden. Herr Radau verfolgt damit das Ziel, das Wertbewusstsein von Lebensmitteln mit Qualität hervorzuheben und auch mit einem generationengerechten Ladenbau Einkaufen zum Erlebnis zu machen. Dafür ist ihm eine spezielle Mitarbeiterschulung sehr wichtig, er hat sogar ein eigenes Ausbildungskonzept entwickelt, zu dem auch die Warenkunde gehört. Das Angebot und die Auswahl seiner Produkte sind „ökologisch, fair, transparent, regional und
vielfältig“, neben dem Fairtrade- Handel unterstützt er viele Projekte.
Zudem veranstaltet Herr Radau Kochevents, lädt Prominente als Genussbotschafter ein und bietet „VIP- Kundenfahrten“ an, bei denen seine Kunden sich auf den Biohöfen vor Ort von Bioqualität überzeigen lassen können.
2) Vorstellung der Organisation „Elbèn“
„Elbèn“ ist eine Münsteraner Organisation, die sich in der syrischen Flüchtlingshilfe engagiert. Der Name „Elbèn“ stammt aus dem Syrisch- Arabischen und bedeutet „Zwei Herzen“. Syrische Einwanderer verkaufen zusammen mit Mitgliedern der Organisation in einem Foodtruck „Manakish“, eine syrische Spezialität. Dabei handelt es sich um einen Teigfladen, der belegt ist mit Za’atar, Hirtenkäse, Basilikum, Hackfleisch oder Tomaten. „Elbèn“ wurde durch eine Crowdfunding- Aktion ins Leben gerufen und finanziert sich durch Spenden. Ziele sind die Integration von Syrern/ Syrerinnen in den deutschen Arbeitsmarkt und die deutsche Gesellschaft, des Weiteren möchte der Verein ein eigenes Restaurant eröffnen und mit dem Konzept in weitere Großstädte expandieren.
„Elbèns“ Foodtruck steht montags und dienstags vor dem REWE am Hansaring und freitags vor der Josefskirche an der Hammer Straße. Ein Besuch lohnt sich!