Von der Studienförderung durch Begabtebförderwerke zu den National Model United Nations

LERNEN – Amelie hielt an diesem Abend einen Gastvortrag über die parteinahen Stiftungen in Deutschland. Zunächst stellte sie die insgesamt sieben Parteien einmal näher vor. Zu diesen gehören die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD), die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FDP), die Hanns-Seidel-Stiftung (CSU), die Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke), die Heinrich-Böll-Stiftung (Grüne) sowie die Desiderius-Erasmus-Stiftung, welche in diesem Jahr von der AfD als parteinahe Stiftung anerkannt wurde.

Amelie ist selber Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Die KAS ist die  CDU nahe Stiftung unter den politischen Stiftungen, welche zu den führenden Think Tanks (Denkfabriken) in Deutschland zählt. Getreu des Mottos „Talente entdecken und Talente fördern“ werden die Stipendiaten durch die KAS nicht nur finanziell unterstützt, sondern erhalten auch eine ideelle Förderung. Diese umfasst unter anderem studienbegleitende Seminarprogramme, individuelle Beratung und das Mitwirken in einer von insgesamt 130 Hochschulgruppen. Darüber hinaus treffen sich die Stipendiaten zu regelmäßigen Aktionen wie gemeinsamem Kochen und es gibt ein Altstipendiaten-Netzwerk.
Hinsichtlich der Bewerbung um ein Stipendium betonte Amelie, dass in der Regel nicht ausschließlich hervorragende Studienleistungen  zählen, sondern dass die BEwerber darüber hinausgehend gesellschaftlich engagiert sind. Sie zeigte uns zudem noch einige Fotos von Aktionen und Ausflügen der Stipendiaten.

Im Anschluss stellte uns Josephine das Projekt „National Model United Nations“ (NMUN) vor. Hierbei handelt es sich um einen Wettbewerb, in welchem Studierende aus der ganzen Welt in die Rollen von Diplomaten schlüpfen und die Arbeit der Vereinten Nationen simulieren. Ursprünglich gegründet wurde das Projekt bereits in den 1920er Jahren, also sogar noch vor der Gründung der Vereinten Nationen im Jahr 1945. Im Rahmen von NMUN gibt es jährlich drei Konferenzen in New York, Washington und in wechselnden internationalen Städten, im Jahr 2019 z. B. in Erfurt. An den Konferenzen nehmen für gewöhnlich über 6.500 Studierende aus rund 130 Ländern teil.

Die Bewerbung für die Teilnahme an einer NMUN-Konferenz erfolgt in der Regel ab September und in den darauffolgenden Monaten müssen sich die Studierenden um die Planung, Vorbereitung und Finanzierung der Teilnahme kümmern. Besonders die Finanzierung ist stets eine aufregende Aufgabe, da die Uni keine finanziellen Mittel stellt und die Studierenden somit auf Fundraising angewiesen sind, um die rund 20.000 € Kosten wieder auszugleichen. Für die Konferenz im März 2018 war Josephine selbst im FinanzenTeam und konnte stolz berichten, dass die Einnahmen die Ausgaben in diesem Jahr sogar überschritten haben. Jedem Hochschul-Team wird, je nach Größe der so genannten Delegation, ein bestimmtes Land zugeteilt. So durfte das Team der WWU im Jahr 2018 in die Rollen der Delegierten aus Fiji schlüpfen.

Josephine berichtete zudem von der New Yorker Konferenz, die sie als eine nervenaufreibende, aber ausgezeichnete und tolle Erfahrung bezeichnete

Wir bedanken uns für die spannenden Gastvorträge!/kw