Gastvorträge – “Der Pflegekompass” und “The Ocean Cleanup

LERNEN – Bei unserem Meeting am 7.12.2017 haben wir zwei interessante Gastvorträge gehört.

Zuerst stellte uns Carolin den „Pflegecompass“ vor. Dieser wird dreimal im Jahr verliehen und ist eine Auszeichnung für Menschen mit außergewöhnlich großem ehrenamtlichen Engagement, so genannte „stille Helfer“. Ein Ziel dieser Auszeichnung ist die Anerkennung und Wertschätzung der erbrachten Leistungen. Zudem soll der Gruppe pflegender Angehöriger eine Stimme bzw. ein Gesicht gegeben werden. Tatsächlich wird nämlich der Großteil der Pflege von den Angehörigen übernommen, was sich besonders hinsichtlich ihrer Berufstätigkeit problematisch gestaltet.
Im Jahr 2017 wurde der „Pflegecompass“ unter anderem an Carolin und ihre Geschwister verliehen, nachdem ihre Mutter sie nominiert hatte. Mit der Nominierung wollte sich ihre Mutter für die besonderen Leistungen, die die Geschwister für ihren kleinen Bruder Hendrik erbracht haben, bedanken. Hendrik kann aufgrund seiner schweren Krankheit nicht mehr sprechen. Nach langer Recherche kann er nun mit Hilfe eines Sprachcomputers, auf welchem Wörter mit Bildern dargestellt und seine Blicke mit Infrarot-Lichtern erkannt werden, wieder mit seiner Familie kommunizieren. Zudem hat die Familie eine Kopfhalterung entwickelt, damit Hendrik nun auch seinen Kopf wieder schüttelt kann. Gemeinsam versuchen sie, sein Leben so normal wie möglich zu gestalten.
Insgesamt war dies ein sehr berührender Vortrag.

 

Anschließend berichtete Louis uns über das Projekt „The Ocean Cleanup“. Im Jahr 2013 befanden sich rund 150 Mio. Tonnen Abfall im Meer, davon war 60 % Plastikmüll. Eine solche Verschmutzung birgt Gefahren für die Umwelt und die Meeresbewohner, weshalb dringend etwas dagegen unternommen werden muss.
Mit „The Ocean Cleanup“ gründete der Niederländer Boyan Slat 2013 ein Projekt zur Bekämpfung dieser Verschmutzung. Seit der Gründung wurden rund 31,5 Mio. Dollar Spenden zur Finanzierung gesammelt und viele Tests der entwickelten Methode unter künstlichen Wellen und Strömungen getestet.
Luftgefüllte und aneinander gereihte Barrieren, welche ca. drei bis sechs Meter in die Tiefe reichen, sollen mit Hilfe von Filtern das Weitertreiben des Mülls verhindern und ihn in Behältern sammeln. Anschließend soll er von einem Boot abgeholt werden. Eine weitere Idee ist ein solarbetriebener Turm, der den Müll wie ein Staubsauger ansaugt. Die tatsächliche Umsetzung des Projekts ist sehr kostenintensiv (was besonders von Kritikern bemängelt wird), soll aber bis zum Jahr 2020 erfolgen.
Wir sind gespannt, wie sich die Umsetzung des spannenden Projekts in der Zukunft gestalten wird und danken Louis für die interessanten Einblicke.