LERNEN – Zuerst führte uns Georg zum Horsteberg (Domhügel), auf welchem ab dem Jahr 793 eine Klosteranlage gegründet wurde. Von der lateinischen Bezeichnung für Kloster ‚monasterium‘ lässt sich auch der heutige Name der Stadt Münster ableiten. Nach der Gründung der Klosteranlage wurde dort auch die Domschule gegründet, das heutige Paulinum. An der zweiten Station der Führung erzählte uns Georg einiges über die Geschichte der WWU, deren eigentliche Gründung im Jahr 1780 war. Als im Oktober 1818 die juristische sowie die medizinische Fakultät aufgehoben wurden, verlor die WWU ihren Universitätsstatus und erlangte diesen erst knapp 100 Jahre später, im Jahr 1902, wieder.
Bei der dritten Station, dem St.-Paulus-Dom, erfuhren wir unter anderem, dass zuvor bereits zwei weitere Dome an dieser Stelle standen. Eine Besonderheit am heutigen Dom ist z. B. die astronomische Uhr, welche um 1540 herum eingebaut wurde und in welcher sich eine Bildtafel, ein Astrolabium (die eigentliche Uhr) und ein Kalendarium befinden. Zudem befindet sich im Dom auch die Grabstätte des ehemaligen Münsteraner Bischofs Clemens August Kardinal Graf von Galen, der sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus zur Wehr setzte und im Jahr 2005 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen wurde.
Georg berichtete über das Münsteraner Rathaus, dass dieses in direkter Sichtlinie zum Dom sowie dem bischöflichen Palais erbaut wurde, um dem Streben der Bürger nach Freiheit und Autonomie gegenüber dem Bischof Nachdruck zu verleihen. An unserer letzten Station, der St. Lamberti Kirche, wurden wir über die harte Herrschaft der Wiedertäufer um 1530 herum informiert. Die drei Anführer der Wiedertäufer haben letztlich in den drei Käfigen, die noch heute an der Kirche hängen, ihr Ende gefunden.
Die Stadtführung von Georg war sehr interessant und mit einigen netten Anekdoten bestückt. Nachdem das Meeting beendet wurde, ließ ein Großteil der Gruppe den Abend noch in einer typischen Münsteraner Brauerei ausklingen – dem Pinkus Müller.